Ein Powermeter (Leistungsmesser) muss heute nicht mehr unerschwinglich sein. Das beweist die neue Kurbelgeneration INpower Direct Mount MTB von ROTOR mit ihrem aggressiven Einstiegspreis von nur 699 Euro! Mal abgesehen davon, dass man  dafür Elektronik-Hightech neuester Bauart bekommt, ist die zugrunde liegende Kurbel außerordentlich hochwertig, extrem steif und bietet mit dem Direct Mount System beste Wartbarkeit.

Zeitgleich startete Rotor die neuen INpower Powermeter Direct Mount ROAD im Vorfeld der Eurobike 2018. Ergebnis: der Gold Award der Eurobike Jury. Soviel zum Schwestermodell des hier vorgestellten Powermeters. Die MTB-Version der INpower basiert auf der Rotor Kapic, einer ebenfalls erst zur Saison 2018 vorgestellten und komplett neu entwickelten MTB-Kurbel für XC, Marathon und Trailbikes. Erweitert um die in der Achse verbaute Sensorik und Elektronik entstand aus der Kapic der vorliegende Leistungsmesser INpower MTB im Direct Mount System.

Aus gleich 16 Kettenblättern lässt sich wählen, je 8 in runder und ovaler Ausführung mit einem fein gezahnten Spline. Im Falle der ovalen Q Rings lässt sich das Kettenblatt auf ein Grad genau auf die Achse schieben und somit die Ovalität in Relation zum Kurbelarm justieren. Dies ist eine Funktion, die es nur bei Rotor gibt und gerade in Verbindung mit einem Powermeter wie der Rotor INpower die Tür zu weiteren Analysefunktionen weit öffnet. So ausgestattet, lässt sich die Tritteffizienz des Fahrers bestens optimieren – und das mit einer optischen Hilfe innerhalb der App/Software. Die Montage der INpower ist sehr einfach und das Wechseln von Kettenblättern ebenso. Linken Kurbelarm lösen und Achse samt rechten Arm herausziehen. Fixierschraube des Kettenblatts lösen, Blatt abziehen und wechseln. Fixierschraube anziehen, Achse wieder rein und linken Kurbelarm wieder montieren – fertig. Ein 8er Innensechskantschlüssel (Inbus) reicht und der findet sich in nahezu jedem Werkzeugkasten.

Die Elektronik der ROTOR INpower DM MTB

Das neue INpower DM System ersetzt bei Hersteller Rotor die bisher spiderbasierte INpower Rex-Serie und bietet mit neuer Firmware und Innenleben ausgestattet nun neben dem ANT+ Funkstandard auch Bluetooth Smart. Damit schließt INpower zur Premiumversion 2INpower auf und ermöglicht die Verbindung zu Smartphones, Tablets oder Rechnern. Vor allem im Hinblick auf die Analyse und Auswertung ist das ein echter Vorteil. Die kostenlos verfügbare Software Rotor Power für iOS (Desktop und iPhone) sowie Windows und Android erlaubt tiefgreifende Einblicke in die individuelle Pedalier-Effizienz (Trittanalyse) und macht im Hinblick auf die ovalen Kettenblätter Q Rings von Rotor sogar Konfigurationsvorschläge bei der Montage, um die verstellbaren Ringe ideal einzurichten. Diese Funktion gibt es aktuell ausschließlich bei Rotor und war bisher der Premium-Serie 2INpower vorbehalten. Die gesamte Elektronik sitzt, wie bei Rotor üblich, gut geschützt im Innenlager und ist damit bei einem Aufsetzen oder Crash gegen Beschädigung gesichert.

Eine weitere Besonderheit der Rotor-Software ist die Verbindung mit den hauseigenen Powermetern ist die Funktion Torque 360, mit der die auf den Kurbelarm wirkende Kraft über eine volle Umdrehung (360 Grad) gemessen und angezeigt wird. So entstehen einfach ablesbare Diagramme, an denen auch der Laie sofort erkennen kann wo bei ihm der Wurm drin steckt und wie man dem abhelfen kann. Leistungsgewinn durch Erkenntnis ist die Devise – und das auch ohne teure Diagnostik mit einem schnellen 20-Minuten-Test oder auch einfach zwischendurch mit Livedaten auf der Trainingsrolle.

Funktionell bietet der Powermeter das gesamte Portfolio an Daten, die sich mit einem modernen Leistungsmesser erfassen und auf dem Endgerät anzeigen lassen. Dazu gehören u.a. die aktuelle und durchschnittliche Leistung in Watt (W), die maximale Leistung, Kadenz (Umdrehungen pro Minute) und zahlreiche weitere Daten, die moderne Radcomputer problemlos daraus berechnen und anzeigen können. Die Trittfrequenz wird übrigens mit integrierten Beschleunigungsssensoren ermittelt. Die gegenläufig angebrachten Dehnmesstreifen bieten eine außerordentlich hohe Genauigkeit von ± 1 Watt, nicht zu verwechseln mit Powermetern die ± 1% Genauigkeit anbieten und mit steigender Leistung immer ungenauer werden.

Die Daten der INpower sind dank der standardisierten Funksysteme ANT+ und Bluetooth Smart sowie des gleichermaßen standardisierten Datenformats .fit kompatibel zu nahezu allen aktuellen Radcomputern und Trainingssoftware wie z.B. Trainingpekas, 2Peak und viele andere.

ROTOR INpower DM MTB Powermeter

Die Kettenblätter im Überblick

Bei der Auswahl der Direct Mount Kettenblätter stehen in klassisch runder und ovaler Ausführung als Q Ring die Größen 26, 28, 30, 32, 34, 34, 36 und 38Z zur Verfügung.  Der UVP liegt bei 69,00 Euro. Alle Kettenblätter entstehen, wie übrigens auch der Rest der Kurbel, in der Madrider Manufaktur von Rotor. Die Spanier setzen hier seit vielen Jahren auf CNC-Technik mit hochmodernen Steuerungssystemen, die auch hochkomplexe Fräsvorgänge realisieren können. Nur so ist es möglich hochpräzise gearbeitete Kettenblätter, Lager und hohle Kurbelarme aus Aluminiumrohlingen zu fertigen, die in Sachen Steifigkeit den meisten Carbonkurbeln überlegen sind.

Vergleich 2INpower vs. INpower

Bei der Entscheidung zwischen der 2INpower und dem INpower-System gilt es abzuschätzen, ob die beidseitige Messung am Kurbelarm für den Athleten von Relevanz ist. Die deutlich aufwändigere Integration der multiplen Sensorik ermöglicht eine Funktionserweiterung um Balancewerte und daraus resultierend auch eine Balanceoptimierung durch Powermeter und Software. Auch dies ist ein Bestandteil der angestrebten Tritteffizienzoptimierung, mag aber nicht für jeden von gleich hoher Wichtigkeit sein. Der zweite Unterschied zwischen den beiden Systemen ist die Energieversorgung. 2Inpower setzt dabei auf einen wiederaufladbaren Li-Ion Akku mit etwa 250 Stunden Laufzeit. INpower kommt mit einer schnell wechselbaren AA-Zelle (Mignon), die sogar 300 Stunden Laufzeit verspricht. Wer mag, kann hierbei natürlich auch auf einen wiederaufladbaren Akku setzen – dieser ist nicht Teil des Lieferumfangs. Eine handelsübliche Mignonzelle aus dem Supermarkt tut es erfreulicherweise aber eben auch.

Specs

Gewicht 544g für die 170mm Version
Kurbelarmlängen 165, 170 und 175mm
Innenlager 30mm – kompatibel zu BB30 / Pressfit 30 / BSA / BB89 / BB92
Q-Faktor 169mm Boost
Kettenlinie 52mm Boost
Material 6082 und 7075 Aluminium
Funkstandards ANT+ und Bluetooth Smart
Batterie AA 1.5V / 300 Stunden