Diese Frage taucht bei uns immer wieder auf, wenn es um ROTOR-Kurbeln geht. Nun könnte man meinen Flow wäre ein schicker Modellname aus der Marketingabteilung. Flow ist aber viel mehr, dahinter steckt ein ganz ausgefeiltes Kurbelkonzept.

Mit ausgefeilt sind wir der Sache auch schon auf der richtigen Spur. Ziel war es, mit der Flow-Kurbel aerodynamisch das Maximum herauszukitzeln, dabei ein hohes Maß an Steifigkeit zu bieten und das Gewicht muss natürlich auch passen. Vor allem Zeitfahrer, Triathleten und Fahrer mit dem Wunsch nach möglichst geringen Verlusten durch Luftwiderstand profitieren von einem solchen Konzept.
Bei etwa 80 Umdrehungen pro Minute spielt die Kurbel eine weitaus größere Rolle als man meinen mag. Im Windkanal lässt sich das sehr gut visualisieren, aber schwer berechnen. Das ist der permanenten Bewegung geschuldet. In solchen Fällen kommt Computer Fluid Dynamics (CFD) Design ins Spiel. CFD ist eine hochkomplexe und moderne Windkanalsoftware, die in der Lage ist einen Windkanaltest zu simulieren und die Verluste/Gewinne verschiedenster Komponenten auch in Bewegung zu berechnen. Eine andere Bezeichnung für CFD ist auch „Numerische Strömungsmechanik“. Ist die Flow also einfach eine neue Aerokurbel? Nein, da steckt noch deutlich mehr dahinter…

Was wurde an der ROTOR Flow aerodynamisch optimiert?

Ein Hauptproblem in der Aerodynamik ist zunächst der Kurbelarm selbst. Dieses sich bewegende Teil ist für jeden Aerodynamiker eine Art Katastrophenszenario, da sich durch die Rotation ständig der Luftstrom ändert. Eine Lösung muss als einen guten Kompromiss über volle 360 Grad der Umdrehung darstellen und nicht nur Teilbereiche der Umdrehung berücksichtigen. Nicht zu vergessen: es gibt zwei davon, die sich auch noch gegenseitig beeinflussen. Im Fall der ROTOR Flow begann man zunächst damit die Kurbelarme und auch den Spider getrennt voneinander zu betrachten und nach Lösungen zu suchen, bevor man sie als kompakte Einheit erneut testete.

Nach der Ermittlung des idealen Kurbelarmprofils ging es dann daran die maximale Steifigkeit mit einem möglichst geringen Gewicht in Einklang zu bringen. Das bedeutet, die Kurbelarme erhalten sorgfältig berechnete Bohrungen. Gleich drei Bohrungen per Trinity Drilling System durch die „neutrale Faser“ des Kurbelarms machen beide Arme zu echten Leichtgewichten ohne dabei aber Einbußen bei der Steifigkeit hinnehmen zu müssen. Die verbliebene Wandstärke der beiden Kurbelarme muss dabei keinerlei Kompromisse notwendig machen. Auch der Spider wurde optimiert und erzeugt deutlich weniger Luftverwirbelungen als gewöhnliche Spider. Endergebnis ist eine extrem leichte Kurbel mit sehr hohen Steifigkeitswerten und aerodynamischer Optimierung. Und genau das macht ROTOR Flow aus. Steif können fast alle, Leicht können viele, Aerodynamisch einige – die Kombination dieser Eigenschaften ist die Kunst und setzt hohe Entwicklungskosten, Zeit und vor allem Sachverstand voraus.

ROTOR Flow Kurbelarm mit Aero-Kettenblättern Q-Rings und gut erkennbarer Verstellbarkeit in mehreren Positionen (OCP) dank verstellbarem MAS-Spider (Micro Adjust Spider) mit zweiter Lochreihe

Welche Vorteile habe ich durch Flow?

Zeit! Die bessere Aerodynamik ermöglicht es der Flow mit den rein auf Aerodynamik ausgelegten Kurbeln anderer Hersteller zu konkurrieren ohne aber deren Nachteile in Sachen Gewicht und/oder Steifigkeit teilen zu müssen. Das Delta aus Aerodynamik, Steifigkeit und Gewicht ergänzt sich direkt und führt zu klaren Vorteilen gegenüber monothematisch entwickelten Systemen, die nur Teile der Anforderung einer Flow erfüllen.
Eine bessere Aerodynamik verspricht einen geringeren Luftwiderstand, der sich direkt in der Geschwindigkeit zeigt und zumindest in der Ebene und bergauf durch das Systemgewicht (Fahrer plus Rad) auch noch befeuert wird. Die möglichst lineare Verwertung der auf das Pedal aufgebrachten Kraft ist schon seit Jahren der heilige Gral der Kurbelhersteller, denn durch zu viel Flex am Kurbelarm verpuffen wertvolle Prozente der eingebrachten Energie. Um es auf den Punkt zu bringen: die ROTOR Flow ist steifer als jede andere Aerokurbel auf dem Markt und spart in einem 40 km-Zeitrennen bis zu 6 Sekunden. Bei 45km/h im Schnitt entspricht das satten 75 Metern Vorsprung – einfach so. Doch auch an dieser Stelle gibt es noch Luft nach oben, denn nun kommen wir noch zu den Kettenblättern.

ROTOR Qarbon Q-Ring - Aerodynamisch optimiertes, ovales Kettenblatt der Premiumklasse

ROTOR Qarbon Q-Ring – Aerodynamisch optimiertes, ovales Kettenblatt der Premiumklasse in einem Materialverbund aus Aluminium und 3K-Carbon

Gibt es dafür auch aerodynamische Kurbelblätter?

Natürlich! Alles andere wäre ja inkonsequent. Auf unsere aerodynamischen Kettenblätter sind wir besonders stolz und können dabei auf die freie Wahl aus klassisch runden und unseren ovalen Kettenblättern (Q-Rings) verweisen. Beide Blatttypen haben so wenig luftverwirbelnde Öffnungen wie möglich und sind dennoch federleicht. Es sind aber vor allem die ovalen Q-Rings, die auf einer ROTOR Flow den größten Gewinn versprechen.

An dieser Stelle gesellt sich zu unserem erfolgreichen Delta nämlich noch die zusätzliche Komponente der optimierten Effizienz einer Kurbelumdrehung. Die Ovalität der Q-Rings sorgt für die individuell ideale Kraftausbeute einer jeden Kurbelumdrehung durch die konsequente Verlängerung der Kraftphase. Zu kompliziert? Dann drücken wir es anders aus: der leidige Totpunkt bei jeder Umdrehung fällt weitaus kleiner aus. Grund ist die (veränderbare) Kurbelarmstellung zur Ovalität des Kettenblatts. Wahlweise gibt es Kettenblätter mit 10% und 16% (QXL) Ovalität.

Wer schon einmal versucht hat seinen runden Tritt zu verbessern, weiß wovon wir sprechen. Bei diesem löblichen Unterfangen gerät man schnell an seine Grenzen und entdeckt bei längeren Trainingsfahrten auch schon mal ganz neue Muskeln in der Wade. Ein korrekt berechnetes ovales Kettenblatt sorgt von ganz alleine für einen weitaus runderen Tritt – auch wenn das nun nach einer Art Oxymoron klingt. Oval fahren = rund treten? Genau so ist es.

Welche Eigenschaften hat die ROTOR Flow noch?

Die Flow kommt mit einer 30mm UBB-Achse aus hochfestem Aluminium und ist damit zu vielen Innenlagersystemen kompatibel (BSA, ITA, BB86, BB30, BB30A, PF30, BBRight, BB386 Evo).

Der Lochkreis der Flow liegt bei 110mm und ermöglicht so nicht nur die Montage der ROTOR Kettenblätter, sondern auch jene zahlreicher anderer Hersteller, wenn gewünscht. Die präzise Einstellung der Lagervorspannung ist durch einen Kompressionsring mit Mutter möglich.

Und was war da noch?

Es gibt einen Grund, warum so viele Top-Triathleten bei Challenge und Ironman eine ROTOR Flow mit Aerokettenblättern fahren. Achtet einmal darauf!

 

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