Die Forscher des Functional Orthopedic Research Center of Exellence (FORCE) der Oregon State University untersuchten vor, während und nach einem 5-km Lauf auf einem Laufband die Beine und Füße der Testpersonen. Des Weiteren wurden die auftretenden Kräfte gemessen und analysiert. Ergebnis: Die Körper der Läuferinnen zeigten eine höhere Belastungsrate, wenn sie die stark gedämpften Schuhe trugen.

Eine sehr interessante Studie der OSU, die jene bisherige Annahme bei vielen Herstellern und Läufern des „viel hilft viel“ fundamental widerlegt. Primär angesprochen sind dabei die sogenannten ‚ Maximal running shoes“, die eine sehr große Dämpfung bieten. Der Test der FORCE-Forschergruppe wurde mit dem New Balance 880 und dem Hoka One One Bondi 4 durchgeführt.

Für uns stellt sich die Frage nach der Dämpfung bei vielen Kundengesprächen. Zuletzt erst wieder bei der weltgrößten Triathlonveranstaltung, der Challenge Roth. Dort hatten wir eine große Zahl aktiver Triathleten, die für die in ihrem Sport auftretende Maximalbelastung der Beine nach einem Schuh suchen, der die Strapazen erträglicher macht, viel Performance bietet und dabei mit wenig Gewicht punkten kann. Die Dämpfung spielt dabei auch immer eine große Rolle, denn ein ermüdender Muskelapparat müsste mit einem deutlichen Dämpfungsplus in der Sohle besser geschützt sein. Kommt dann noch die breite Zehenbox und geringe Sprengung dazu und ein gut sitzender und führender Leisten, ist der perfekte Schuh geboren. So ist jedenfalls die Annahme.

Dämpfung bei Topo

Bei dem Wunsch nach einem Maximum an Dämpfung  bieten wir mit dem Schuhportfolio von Topo für jede Streckenart und Länge ein speziell abgestimmtes Dämpfungsprofil. Reine Kurz- und Mittelstreckenschuhe wie der ST-2 bieten weniger Dämpfung als Trailschuhe oder auf die Langstrecke ausgelegte Laufschuhe. Den Wunsch nach einer extrem dämpfenden Schuh mit dem man „wie auf Wolken zu laufen“ kann, können und wollen wir nicht anbieten. Denn dies ist reines Wunschdenken und klappt bestenfalls auf den 50 Metern Testlauf. Topo konzipiert Schuhe nach einem holistischen Prinzip auf Basis einzelner und ineinander greifender Komponenten. Das ist weit jenseits klassischer Laufschuhe, hat aber entscheidende Vorteile, wenn man sich darauf einlässt.

Dabei spielt das natürliche Laufverhalten eine ganz entscheidende Rolle. Die uns von Natur gegebene Dämpfung über die Zehen, die sich beim Bodenkontakt in die Breite spreizen, bietet ein gehöriges Maß an Dämpfung. Dafür müssen die Zehen allerdings den Raum haben, den sie für diese Ausdehnung benötigen. Klassische Laufschuhe mit spitz zulaufender Formgebung können dies nicht bieten. Vielmehr liegt dabei eine Führung der Zehen vor, die keine großen Spielraum zulässt, dafür aber ein kompaktes Gefühl am Fuß vermittelt. Rein subjektiv betrachtet kann das durchaus angenehm sein, orthopädisch sinnvoll ist es nicht. Wird die Reibung im Übrigen zu groß, entsteht Wärme – die Folge sind Scheuerstellen und Blasen, wer kennt das nicht.

Topo Magnifly 2 mit einer angenehmen Dämpfung auf einer 25mm Plattform bei 0mm Sprengung – ideal geeignet für die Langstrecke

Eine hohe Sprengung wirkt zudem kontraproduktiv, da sie den Körper in eine leichte Vorwärtshaltung neigt und die beim Laufen ohne Schuhe beteiligten Muskeln über die Jahre verkümmern lässt. Mit den von Topo angebotenen Sprengungshöhen zwischen max. 5mm, 3mm und einem Zero-Drop (0mm) bieten wir ein naturnahes Laufen an. Die große Zehenbox greift dieses auf und wird dafür aus der Verantwortung der Zehenführung entlassen. Diesen Job übernimmt der sehr aufwändig konstruierte Leisten und die Fersenkappe.

In ungefähr 50% aller Kundengespräche kommt als eine erste Reaktion auf das Gefühl in einem Topo zu laufen der Punkt „ich habe so viel Raum am Vorfuß, das fühlt sich ungewohnt an“. Dieses Empfinden entspricht voll und ganz der systemischen Konstruktion und darf nicht mit fehlender Führung verwechselt werden. Die Führung ist da, nutze die neue Freiheit für die Zehen! Sobald der Schuh im Lauf genutzt wird (also nicht Gehen!), nutzen die Zehen den zur Verfügung stehenden Raum. Das Gefühl von „viel Platz“ relativiert sich und verkehrt sich in ein sehr angenehmes Laufgefühl ohne Reibung.

An dieser Stelle kommen wir wieder auf das Thema Dämpfung. Denn beim Auftreffen des Laufschuhs am Boden mit dem (idealerweise) Vorfuß, erfährt der Fuß dank der Expansion in die Breite ein zusätzliches Dämpfungsplus – nur eben nicht durch eine superdicke Zwischensohle aus dem Hightechland, sondern auf natürlicher Basis und unter Einbeziehung der Muskulatur. „Be your own suspension“ könnte man dieses Prinzip auch nennen, das so einfach wie funktional ist – wenn denn alle Komponenten aufeinander abgestimmt sind. Ergänzend sollte man wissen, dass die Dämpfung in der Zwischensohle mit dem ersten Kilometer schwindet und dauerhaft zurückgeht. Bei Kurzstreckenschuhen können die Dämpfungseigenschaften schon nach 100km Lauftstrecke deutlich zurückgegangen sein. Moderne und sehr aufwändig produzierte Materialien können diesen Prozess verzögern, aber nicht aufhalten. Eine natürliche Dämpfung als größter Faktor in der Dämpfungsformel bleibt jedoch gleich groß, der Dämpfungsschwund ist deutlich geringer. Die lange Lebenszeit unserer Materialien und vor allem der Sohlen, wie auch oft von Ultraläufern bestätigt, macht einen Topo auch in dieser Hinsicht zu einem ausdauernden Begleiter mit langer Lebensdauer.

Fazit zum Thema Dämpfung in Laufschuhen

Wir sehen die Art und Weise unserer Laufschuhentwicklung durch die Untersuchung der Forscher von der FORCE-Gruppe der OSU bestätigt. Ein Topo benötigt keine zentimeterdicken Dämpfungssysteme. Das Topo-System, und dabei sprechen wir sehr gerne von Natural Running 2.0, schließt dieses sogar aus. Eine moderate und auf den Zweck angepasste Dämpfung ist dagegen sinnvoll und ausreichend. Den Rest erledigen Muskulatur, Sehen und der Fuß als solcher. Dafür ist bei einigen Athleten je nach Vorgeschichte eine mehrtägige bis mehrwöchige Adaption und Eingewöhnung notwendig, in deren Verlauf sich der Muskel- und Sehnenapparat wieder an das ursprüngliche Laufen gewöhnen darf.