Im letzten Herbst war TOUR-Redakteur Robert Kühnen bei Rotor Bike Components zu Gast und machte sich ein Bild von der Innovationskraft und hohen Fertigungsqualität, die Rotor in Madrid zelebriert. Dabei suchte er auch nach den Ursprüngen der hydraulischen Schalt- und Bremsgruppe, die Rotor zusammen mit Magura entwickelte.

Dass Rotor-Gründer Pablo Carrasco gerne auch verwegene Ideen durchspielt und mit seinen Ingenieuren gegen Widerstände bis zum finalen Produkt entwickelt, ist in der Branche bekannt. Nur so konnten die elliptischen Kettenblätter Q-Rings entstehen, obwohl der Ruf der Ovalität am Kurbelarm durch das gescheiterte Biopace-System von Shimano bereits früh und ziemlich übel ramponiert war. Der Denkfehler der Biopace-Konstruktion war aber wohl einer der Gründe für Pablo die Sache nicht auf sich beruhen zu lassen. Denn die eigentlich gute Idee konnte mit ein wenig Modifikation und Ingenieurskunst zu einem supererfolgreichen Patent weiterentwickelt werden. Zahlreiche Rennsiege, Carlos Sastres Toursieg und natürlich die große Menge begeisterter Fahrer auf Rennrad, Mountainbike sowie TT- und Triathlonbikes belegen dies.

Heute machten die Q-Rings ein Drittel des Umsatzes bei Rotor aus, wie Robert Kühnen erfuhr, und einige Nachahmer versuchen den spanischen Dauerbrenner zu kopieren. Bisher erfolglos, denn das patentierte System mit den am Spider oder per Direct Mount verstellbaren Kettenblättern schützt die Q-Rings vor Klonen und macht sie einzigartig, denn nur so greift das Funktionsprinzip vollumfänglich und kann ganz individuell auf den Fahrer abgestimmt werden.

Was Rotor noch alles ausmacht und wie die hydraulische Rennradgruppe UNO entstand berichtet die TOUR in der aktuellen Ausgabe 3/2018.