Profi-Teams brauchen Profi-Bekleidung und tragen dementsprechend Trikots und Hosen ihres Sponsors. So war das schon immer und wäre da nicht dieses eine Team, gäbe es auch keine Ausnahmen. Das Team Katusha Alpecin ist diese Ausnahme, denn hier gehören Team und Bekleidungshersteller zur Firma und das ist noch nicht einmal alles…

Neuzugang 2018: Top-Sprinter Marcel Kittel

Neuzugang 2018: Top-Sprinter Marcel Kittel

Lauscht man Firmengründer Igor Makarov (Mitglied des UCI Management Komitees) wie er über den Radsport spricht, unterscheidet sich das kaum von der Wortwahl seiner Vertrauten bei Katusha Sports: pure Passion zum Straßenradsport und das auch jenseits der Profiebene. Das Rad ist bei Katusha allgegenwärtig, ob in der Mittagspause oder nach Feierabend beim gemeinsamen Ausritt, beim Commuting in die Firmenzentrale im schweizerischen Genf oder auch beim Besuch des in Belgien beheimateten und ersten Katusha Cafés in Brakel.

Den Grundstein legte Igor Makarov schon 2008 mit seinem Team Katusha – damals noch ein russisches Team auf Basis des Team Tinkoff. Zwischenzeitlich führten Hans-Michael Holczer (ehemals Team Gerolsteiner) und Wjatscheslaw Jekimow (Fahrer bei u.a. US Postal/Discovery) als Manager das Team. Über die Jahre entwickelte Makarov das Team immer weiter und wird in der Saison 2018 vermutlich endgültig zu den erfolgreichsten Teams des Jahres aufsteigen. Das liegt nicht zuletzt an seinen beiden Top-Fahrern Tony Martin und Marcel Kittel, die 2017 und 2018 zu Katusha wechselten. Weitere deutsche Fahrer wie Nils Politt, Rick Zabel und Marco Mathis bereichern das Team und machen es für uns Radsportfans in Deutschland hochinteressant. 2017 erreichte das Team Katusha Alpecin 17 Rennsiege (6 Fahrer), 33 Podestplätze und 150 Top Ten Platzierungen –  Ilnur Sakarin fuhr bei der Spanienrundfahrt auf das Podest.

Nicht zu vergessen sind absolute Top-Athleten wie der Brite Alex Dowsett (kam 2017 von Movistar) mehrfacher britischer und Europameister im Einzelzeitfahren, Marco Haller als zigfacher Österreichischer Meister, Tiago Machado (mehrfacher Portugiesischer Meister im Einzelzeitfahren), Simon Špilak (Sieger Tour de Suisse 2017) oder auch Ilnur Sakarin (mehrfacher Russischer Meister im Einzelzeitfahren). Kaum ein Fahrer im Team, der nicht schon große Erfolge feiern konnte. Hochkarätige Fahrer bei Katusha Alpecin, gut, dass diese verschworene Gemeinschaft dank eines großzügigen Jahresbudgets befreit fahren und siegen kann.  Denn wo anderswo mit feiner Klinge am Budget geschnitzt wird, hat das Schweizer Team keine finanziellen Sorgen. Mit 32 Millionen Euro ist das UCI WorldTour-Team gut gerüstet um ganz vorne mitzufahren.

Meeting zwischen Profi-Team und Produktentwicklung bei KATUSHA.

Meeting zwischen Profi-Team und Produktentwicklung bei Katusha. Das Foto aus 2017 zeigt noch Alex Kristoff, der 2018 zu UAE Team Emirates wechselte.

Katusha – die Bekleidungsmarke

Neben dem Engagement im Profi-Radsport ist Katusha aber vor allem eine Premium-Bekleidungsmarke, die in Deutschland gerade Fuß fasst. Zusammen mit dem Team entwickelt Katusha sehr hochwertige Radsportbekleidung und nutzt dabei die vielfältigen Erfahrungen der eigenen Teamfahrer. Hier sitzen tatsächlich Designer von Funktionsbekleidung und Profi-Radsportler an einem Tisch und besprechen die neue Kollektion. Das Team der Produktdesigner hat verstanden wie ungemein wichtig Feedback von Nutzern der Bekleidung ist, vor allem wenn sie so intensiv eingesetzt wird wie in einem Profi-Team. So entstehen die kleinen Details wie die komfortable Zip-Garage, integrierte Taschen mit Reißverschlüssen oder auch ganz neue Materialkombinationen. Katusha arbeitet dabei mit zwei der renommiertesten Zulieferern aus dem Funktionsbereich zusammen und agiert als Pionier für eine neue Generation Radsportbekleidung.
Je nach Einsatzzweck werden bei Katusha Bibshorts, Trikots, Jacken, Arm- und Beinlinge sowie vieles mehr und übrigens auch die eigene Commuter-Serie mit neuartigen Funktionsmaterialien dieser Partner kombiniert, die besondere Eigenschaften in Bezug auf Komfort, Atmungsaktivität, Isolation und Thermomanagement/Mikroklima haben.  Nachfolgend ein Überblick.

37.5 (USA)

Thirtysevenfive Technology aus Boulder/Colorado inmitten der Rocky Mountains gehört zu den Branchenführern in der Textilentwicklung. Die bei 37.5 erforschten und produzierten Materialkombinationen aus natürlichen Fasern und Polymeren, die insbesondere im Sportbereich beste Bedingungen für ein geschütztes Mikroklima zwischen Haut und Textil schaffen. Dies ist auch die besondere Stärke und herausragende Eigenschaft von 37.5 Textilien, um die es Katusha und der Wahl des Partners ging. Mit High-Tech Funktionsmaterialien soll dem Athleten ein möglichst angenehmes und konstantes Mikroklima nahe der normalen Körpertemperatur geschaffen werden.
Die erheblich geringere Stauwärme bei Materialien mit gutem Thermomanagement sorgt des Weiteren auch für ein geringeres Schwitzen. Ein schneller Feuchtigkeitstransport und ein forciertes Trocknen des Materials tun ihr übriges. Materialbedingt darf ein weiteres Feature dieser Textilien nicht vergessen werden, denn Geruchsbildung ist bei Sporttextilien immer ein Thema. Hochkomplexe Textilien wie jene von 37.5 unterliegen diesem Problem erheblich weniger – weder während des Sports, noch dauerhaft.
Schaut man sich die Kollektion von Katusha genauer an, fällt auf wie variantenreich die Schweizer das 37.5 Textil in ihre Bekleidung einsetzen und diese untereinander, aber auch mit weiteren Materialien kombinieren. Die speziellen Eigenschaften werden da genutzt wo sie am meisten Sinn machen und dies auch in speziellen Zuschnitten und Webarten, um insbesondere am Schultergürtel viel Bewegungsfreiheit zu ermöglichen.

Hierbei darf nicht unerwähnt bleiben, dass Katusha ausschließlich Bekleidung für Rennradfahrer herstellt und alle Bekleidungsstücke der Performance-Serie auf eine Sitzposition mit Ober- und Unterlenkerhaltung zugeschnitten sind. Auch die Commuter-Serie ist im Hinblick auf die Sitzhaltung entwickelt worden, ist aber etwas weiter geschnitten und herrlich komfortabel.

Schoeller (Schweiz)

Mit dem Global Player Schoeller Textiles bedient sich Katusha ein weiteres Mal bei einem Branchenprimus und setzt Schoeller C-Change™ bei den Regenjacken ein. Die C-Change™ -Membran reagiert auf Temperaturveränderungen – sowohl von innen als auch außen. Bei einem hohen Bewegungslevel mit steigender Innentemperatur ermöglicht das Funktionstextil eine Membranöffnung und Ventilation. Dies aber ohne gleichzeitig Feuchtigkeit oder Wind in Richtung Körper durchzulassen. Sinkt der Aktivitätslevel, zum Beispiel bei eine Pause, schließt sich die Membran wieder und hält den Körper warm.

Auch die Softshell-Jacken von Katusha werden mit Schoeller-Textil ausgestattet, hierbei aber mit dem sehr leichten und flexiblen WB-400. Die Eigenschaften von WB-400 passen ideal zu faltbaren Radsportjacken wie der Katusha Softshell-Jacket mit einem breiten Einsatzbereich von -5 bis +10 Grad. Diese multifunktionale Radjacke vereint viele Eigenschaften in sich und bietet effektives Windblocking, ist regenfest und außerordentlich stretchfähig. Der sehr weiche Soft-Fleece macht sie zu einem echten Hautschmeichler in der Übergangszeit oder als Backup für Touren bei unstetem Wetter.

Das Katusha-Sortiment

Alle Katusha-Produkte werden in Europa (Italien, Portugal und Rumänien) gefertigt und der finalen Qualitätskontrolle unterzogen.

Performance, Team Replica und Commuter heißen die drei Serien von Katusha und bilden damit ein bestens aufeinander abgestimmtes System für jedes Wetter. Die recht umfangreiche Performance-Kollektion besteht aus allen Teilen die man als Radsportler benötigt. Dazu gehören Trikots in Lang- und Kurzarmausführung, First Layer, Westen, Jacken, Bibshorts, Armlinge, Beinlinge, Handschuhe, Schuhcover und Mützen.

In der Replica-Serie finden Fans des Team Katusha Alpecin die Teamserie in ähnlich guter Auswahl an Bekleidungsstücken und ebenso mit vielen smarten Details. Performance- und Commuter Kollektion sind gleichermaßen für Männer und Frauen verfügbar, während die Replica-Serie nur für die Herren zur Verfügung steht.

Einige Beispiele an kompletten Sets aus der Katusha-Performance-Serie für Herren 2018

Einige Beispiele an kompletten Sets aus der Katusha-Performance-Serie für Herren 2018

Hochmodern, funktionell geschnitten und mit zahreichen Detaillösungen für den City-Ride oder als Freizeit-Look

Hochmodern, funktionell geschnitten und mit zahreichen Detaillösungen für den City-Ride oder als Freizeit-Look

Commuting – Bekleidung für radelnde Pendler

Hochinteressant dürfte für viele Radsportfreunde auch die Commuter-Line sein. Die Auswahl an Bekleidung für Biker erstreckt sich bei den meisten Herstellern auf T-Shirts mit den Logo der Marke. Anders bei Katusha mit voll radtauglicher Bekleidung die erst auf den zweiten Blick die vielen technischen Features und speziellen Schnitte erkennen lässt. Wer möchte, stellt sich im Sortiment der Schweizer ein Set aus „ganz ziviler“ Hose, T-Shirt und Hemd (mit Knopfleiste), Hoodie oder Sweater und einer Jacke zusammen und ist damit bestens für einen City-Ride gerüstet.

Überflüssig zu erwähnen, dass auch hier Funktionsstoffe zum Einsatz kommen um den Körper warm zu halten und ein angenehmes Mikroklima zu schaffen. Verlängerte Rücken, zusätzliche Taschen, Stretchmaterial und speziell geschnittene Schulterbereiche für viel Bewegungsfreiheiut sind Standard.
Vom Rad abgestiegen bietet die Katusha Commuter-Kollektion einen herrlich hochwertigen Zivil-Look. Das dezent integrierte Logo verrät eingeweihten Radsportlern aber natürlich woher der Wind weht.

Katusha –  der Shop in Flandern

Wir hatten es eingangs schon erwähnt, als es hieß „Team und Bekleidung ist noch nicht einmal alles“. Weiter geht es mit einem eigenen Showroom und Café. Während bei uns in Deutschland Katusha Radsportbekleidung über den Fachhandel vertrieben wird, gibt es im Herzen Flanderns einen eigenen Markenstore mit dem kompletten Sortiment. Hier treffen zuweilen Fans und begeisterte Nutzer von Katusha-Bekleidung auf die Fahrer des Profi-Teams und kommen ins Plaudern. Gerne bei einem kostenlosen Kaffee, natürlich der Marke Katusha – denn Katusha Coffee ist ein weiteres Projekt der Firma. Ersten Kontakt werden die meisten deutschen Fans des Teams vermutlich bei der viertägigen Deutschland-Tour haben, wo der Coffee-Truck zum Einsatz kommt.