Viele Rennräder für Wettkampffahrer und Jedermannracer haben heute einen Powermeter, in welcher Form auch immer. Umso ambitionierter und leistungsorientierter der Fahrer oder die Fahrerin, desto eher ist ein Leistungsmesser verbaut. Doch auch an Mountainbikes steigt die Nachfrage enorm und das hat seinen Grund… 

Wer einmal Blut geleckt hat und die enormen Vorteile eines guten Powermeters zu schätzen gelernt hat, wechselt nicht mehr zurück. Diese Erfahrung machen die meisten Asphaltpiloten und setzen dann auch beim Mountainbike auf die smarte Technik. Auch mir als Autor erging es 2002 mit meinem ersten Powermeter so: installiert, ausprobiert und die ganzen Herzfrequenzwerte für meine Trainingszyklen auf Wattwerte umstellen lassen. Ergebnis, weniger Training, mehr Freizeit und schon 2 Monate später, beim ersten Rennen der Saison, fand ich mich bis zum Ende in der Spitzengruppe wieder. Das ist tatsächlich keine seltene Geschichte, sondern bei vielen Fahrern Realität.

 

Profi Daniel Gathof vom Team Canturion Vaude mit der ROTOR INpower Rex in Kolumbien

Profi Daniel Gathof vom Team Centurion Vaude mit der ROTOR INpower Rex in Kolumbien

Der Powermeter auf dem Mountainbike – Training und Rennen

Mountainbiker und natürlich vor allem Marathon- und CC-Fahrer trainieren in der Regel eh ihre Grundlageneinheiten auf dem Rennrad. Der Sprung vom Straßenrenner zum Mountainbike ist aus technischer Sicht also kurz und sinnvoll. Ob nämlich die Leistungswerte aus dem Trainingsplan auf einem Rennrad oder Moutainbike gefahren werden, ist egal. Aber die Kontrollmöglichkeit muss da sein und das bedeutet: auch an das Mountainbike gehört ein Powermeter. Gerade für Marathonfahrer, die sich auf Strecken tummeln um die magischen 100km bewegen oder gar weit darüber wie bei einer Salzkammergut Tropy mit satten 211km bei über 7,1K Höhenmetern, ist der Powermeter ein unverzichtbares Instrument – vielleicht sogar noch mehr als auf einem Rennrad.

Bei Mountainbikeveranstaltungen ist oft weitaus mehr Dynamik als bei Straßenrennen vorherrschend und Angriff folgt auf Angriff. Nicht selten durch eine Vielzahl hochmotivierter Fahrer, die über kürzere Strecken weit jenseits ihres Leistungsvermögens agieren. Mitgehen oder nicht, ist dann die Frage und dabei hilft natürlich eine gute Streckenkenntnis und eine gesunde Einschätzung der (eigenen) Lage. Oft ist die Versuchung aber zu groß mit einzelnen Fahrern oder kleinen Grüppchen mithalten zu wollen, obwohl die Alarmglocken läuten. Da hilft es ungemein mit einem Powermeter die Situation zu bewerten und innerhalb von Sekunden eine ganz rationale Entscheidung treffen zu können.

Gerade auf dem Trail, der Waldautobahn oder Geröllpisten in den Bergen wo der Windschatten der Vorderleute eine wesentlich geringere Rolle spielt und der Einzelkämpfer in uns gefragt ist, wird ein kontrollierter Rennverlauf zum Matchwinner oder entscheidet darüber das Ziel überhaupt auf den eigenen zwei Achsen zu erreichen und nicht im Besenwagen.

 

Powermeter für Touren und Alpenüberquerung

Szenarienwechsel – Stichwort Touren und Alpencross. Auch bei dem Abenteuer Alpenüberquerung und langen Mehrtagestouren ist ein Powermeter sehr hilfreich und kann den Unterschied aus Quälerei und herrlichem Abenteuer ausmachen. Mit einem gut ausgestatteten Powermeter, der beiliegenden Software und einer Stunde Zeitaufwand lassen sich auch ohne teure Leistungsdiagnostik die persönlichen Leistungsbereiche ermitteln.

So vorbereitet und mit ein wenig Beschäftigung mit der Materie (das ist eine Raketentechnik), fährt man sehr bewusst in den Berg hinein und hält sich unter Kontrolle, um nicht unnötig Körner zu verschießen. Die roten Zonen sind nämlich gerade in den Bergen schnell erreicht und haben auch bei nur kurzzeitigem Überschreiten nachhaltige Folgen für den Rest des Tages, wenn der Stoffwechsel nämlich die Verbrennung von primär Fett auf primär Kohlenhydrate umstellt. Weitere Faktoren wie Tagesform, Temperatur, Höhe etc. pp interessieren einen Powermeter nicht und verfälschen auch nicht das Ergebnis – ganz im Gegensatz zur Herzfrequenzmessung.

 

Profi Katrin Schwing vom Trek Team mit der ROTOR 2INpower MTB

Profi Katrin Schwing vom Trek Team mit der ROTOR 2INpower MTB

Einmessen ovaler Kettenblätter mit einem ROTOR-Powermeter

Die Mountainbiker haben schon sehr früh die Vorteile ovaler Kettenblätter erkannt. Den gerade im oft unrhythmischen Pedalzyklus und an steileren Anstiegen spielen die speziellen Kettenblätter ihre Vorteile aus und erlauben in den steilen Passagen und auf unbefestigten Untergründen ein spürbar runderes Tretgefühl mit den systembedingt viel geringeren Totpunkten. Gerade diese Totpunkte sind es beim Mountainbiken, die erheblich öfter vorkommen als auf einem Straßenrad und nicht selten auch zum Absteigen führen. Durch den optimierten Tretzyklus verbessert sich zwangsläufig auch die Traktion, der Athlet kann länger sitzen bleiben und hält das Gewicht auf dem angetriebenen Hinterrad.

Wer sich erst einmal durch Ausprobieren von seinen Zweifeln befreit hat, wie denn ein ovales Kettenblatt runder zu treten sein kann als ein rundes, lässt davon nicht mehr los. Der ganz große Vorteil der patentierten ROTOR-Kettenblätter liegt aber nicht in ihrer Ovalität, sondern in der Verstellbarkeit. So lassen sich die ROTOR Q-RINGS nämlich je nach Typ mehrfach verstellen und die Ovalität zum Kurbelarm hin ändern. Bei dem neuen ROTOR 2INpower MTB Powermeter  mit Direct Mount Kettenblättern ist das sogar über den vollen 360-Grad-Bereich möglich.
Hilfreich ist dabei wiederum die Powermeter-Software. Hilft sie doch mit einem Vorher-Nachher-Vergleich den Unterschied zu den klassisch runden Blättern zu visualisieren und die neuen Ovalen perfekt zu justieren. Das alles grafisch und leicht verständlich.  So ausgerüstet wird der Trip in die Berge zu einem noch größeren Vergnügen.

 

Welche Powermeter für Mountainbikes gibt es von ROTOR

Wie schon in diesem Artikel über INpower-Leistungsmesser behandelt, unterscheiden wir bei ROTOR zwischen einseitig (INpower) und beidseitig messenden (2INpower) Systemen. Aktuell finden sich die INpower Rex Leistungsmesser mit einseitiger Messung im Produktportfolio des Powermeter-Spezialisten ROTOR. In einigen Varianten für ein bis zwei Kettenblätter und auch als Upgrade-Option für eine bereits vorhandene ROTOR-Kurbel sind sie seit einigen Jahren an zahlreichen Rädern der Profis im WorldCup unterwegs. So fahren z.B. unsere deutsche Athletin Katrin Schwing ROTOR Powermeter oder auch Ikonen wie Cedric Gracia und Jordi Bago.

ROTOR INpower Rex 1.1 Powermeter

ROTOR INpower Rex 1.1 Leistungsmesser

 

Im Frühjahr 2018 gesellt sich der analog zu den neuen MTB-Kurbeln RHawk und RRaptor entwickelte Direct Mount Powermeter 2INpower MTB dazu. Dieses technisch wie optisch extrem weit entwickelte System bietet beidseitiger Messung an einem Mehrkomponentensystem aus zwei Kurbelarmen, Achse, Direct Mount Kettenblatt (rund oder oval) und Schutzcovern. Auch dieses System macht Gebrauch von der hervorragend ausgestatteten Systemsoftware, die jeder Käufer kostenlos dazu bekommt. Per App auf iOS und Android lässt sich auch unterwegs direkt auf den Powermeter und seine zahlreichen Funktionen zugreifen. Des Weiteren bietet der ROTOR 2INpower MTB volle Verstellbarkeit von Q-RINGS über den gesamten 360-Grad-Bereich, ist dank seiner modularen Konstruktion sehr einfach zu montieren und benötigt dafür nur einen einzigen Innensechskantschlüssel. Einfacher kann man einen Powermeter nun wirklich nicht installieren.

ROTOR 2INpower MTB Leistungsmesser

ROTOR 2INpower MTB Leistungsmesser – verfügbar ab Frühling 2018

 

Welche Radcomputer sind kompatibel zu den ROTOR-Powermetern?

Die INpower-Rex-Serie funkt mit dem branchenüblichen ANT+ Standard, den heutzutage so gut wie jeder Radcomputer beherrscht. Das Endgerät sollte in der Lage sein Wattwerte anzuzeigen. Die neue 2INpower-Serie ist darüber hinaus auch mit Bluetooth Smart ausgerüstet und kann auch auf Smartphones, das Notebook und weitere Geräte Daten senden.

 

Wie oft muss ich die Batterie wechseln?

Beide Systeme leisten etwa 300 Stunden Fahrzeit. Der 2INpower MTB ist mit einem gekapselten Li-Ion-Akku ausgerüstet, der per USB-Kabel nachgeladen werden kann. Die Rex-Geräte erhalten ihre Energie aus einer handelsüblichen AA-Mignonzelle hinter einem gedichteten Verschluss. Der Wechsel ist in 2 Minuten erledigt. Möglich ist auch der Einsatz einer Akkuzelle, die deutlich mehr Laufzeit aufweisen kann.

 

Was kostet so ein System

Das ist das Beste am Thema, denn inzwischen sind die Einstiegspreise für Powermeter  hochattraktiv und liegen nicht mehr im Bereich mehrerer Tausend Euro. Zwischen 650 und 800 Euro geht es bei den einseitig messenden Systemen bereits los.

 

Weiterführende Informationen

Wattmessung.de – Powermeter für Rennrad, Crosser und Mountainbike
Ovale Kettenblätter.de – das Ovale kurbelt sich viel runder